„Wendepunkte“ standen im Fokus der 3. „Night of LIfe“ in Ludwigsburg

Unterschiedlicher konnte es kaum sein – ganz verschiedene Persönlichkeiten sorgten für ein Festival der Vielfalt: Die „Night of Life“ wurde Mitte März 2025 zum 3. Mal in Ludwigsburg in einem sehr guten gefüllten Alten Stadtbad veranstaltet – von den 3 Kooperationspartnern: dem Diakoniewerk Karlshöhe, dem Friedrich-Schiller-Gymnasium sowie der evangelischen Projektstelle „Neue Aufbrüche“. Erlebt wurde von den Besuchern ein Abend voller Begegnung, Anregung und Inspiration. Unter der Moderation von Susanne Goldhammer und Joe Bez wurden 8 Menschen unterschiedlicher Generationen aus Sport, Kultur, Kirche, Politik und Wirtschaft persönlich, erzählten anschaulich und einfühlsam von ihren Wendepunkten im Leben, was und wie es zu meistern war und welche Entwicklungen dies anstieß.

Dabei hatten die PräsentatorInnen jeweils 500 Sekunden Zeit, um mit mindestens zehn Folien und einer Live-Performance kurzweilig relevante Lebenserfahrungen zu präsentieren. Authentisch, ansprechend und berührend. So konnten die Gäste in ein inneres Gespräch oder in die direkte Diskussion miteinander geführt werden und diesen Abend als für die eigene Biografie äußerst bereichernd erleben. Ein Ensemble von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums unter Leitung von Lehrerin Elke Hoffmann rundeten mit gekonnt dargebotenen Songs diesen besonderen „Funkenschlag“ ab – ebenso der schmackhafte Cateringservice der Klasse 11. So wurde auch in diesem Jahr eine „Night of Life“ erlebt, die in faszinierender und moderner Weise Verständnis, Anerkennung und Vernetzung für eine offene Gesellschaft fördert. Die Bilder von René Burtscher und Steffen Kaupp sowie die weiteren Berichte erzählen noch mehr davon…

-> Bericht in der LKZ / -> Bericht der Karlshöhe auf KM online

Die Präsentatorinnen und Präsentatoren bei der NoL 2025 waren…

Diese „mutigen Erzählenden“ inspirierten mit Ihren „Wendepunkten“:

Julian Meinhardt, 36, PR-Referent, Filmemacher und Fotograf, in Ludwigsburg groß geworden, jetzt Winnenden

Einmal Abgrund und zurück – oder: Was mich mit einer Schraube verbindet…“
Im Winter 2022 hing mein Leben am seidenen Faden. Eine schwere Erkrankung hatte mich fest im Griff. Vorboten? Die gab es! Doch richtig gedeutet habe ich sie lange nicht. Wie mir, zu meinem großen Glück, Hilfe zuteilwurde und mit welchen Gefühlen ich heute auf diesen Wendepunkt in meinem Leben zurückschaue, davon möchte ich erzählen!

Hella Kaupp, 57, Sozialpädagogin, Beraterin und Geistliche Begleiterin, Stuttgart

Mein Leben nicht ändern, sondern mein Ändern leben…
Mit 12 Jahren hatte ich sie tatsächlich: eine Wendejacke – verschickt vom „Westen“ in den „Osten“. Da steckte ich schon in einer ebenso langen Erkrankung mit vielen weiteren Krisen, Umstellungen und Brüchen. Und als ich aus ihr herausgewachsen war, hingen Kehrtwenden, Gipfel und Knotenpunkte mal wie passende und mal wie übergroße Kleider an mir. Das hat sich in 57 Lebensjahren an 17 Lebensorten nicht wirklich geändert. Und eine leise Stimme sagt mir, dass das auch ok ist: Denn ich muss nicht mein Leben ändern, sondern darf mein Ändern leben!

Ulrich Pradella, 69, im Ruhestand und darin weiterhin beruflich als Diplomingenieur tätig, Gründer und Stiftungsvorstand der mario-pradella-stiftung, Ludwigsburg

„Sei Du selbst die Veränderung, welche Du Dir für die Welt wünscht“

Mit diesen Worten von Ghandi, wurde mein bisheriges Leben bestimmt. Durch einen sehr tragisches Ereignis erlitt ich einen qualvollen Verlust und ich lernte eine neue Sicht auf das Leben. Aus der Tiefe meines jahrelangen Schmerzes und des Umgangs damit, erspürte ich in meinem Inneren eine wachsende Kraft des Herzens, die unaufhaltsam nach außen zu drängen scheint…

Lucie Hartkorn, 32, Heilpädagogin und tätig im ambulant betreuten Wohnen mit Menschen mit Behinderungen, Besigheim

Kein Haus, kein Ehemann, keine Kinder – und trotzdem glücklich!
Als Kind hatte ich ein klares Bild von meinem Leben mit 30. Doch irgendwann entdeckte ich, dass es viele andere Wege zum Glück gibt. Ich habe den Mut gefunden, gesellschaftliche Normen zu hinterfragen und meinen eigenen Weg zu gehen. Ich erzähle darüber, wie ich mich von traditionellen Erwartungen befreite und warum gerade das Unkonventionelle mich erfüllt.

Waldemar Neufeld , 39, Stylist, Inhaber, Künstler, Ludwigsburg

Im Fokus: Wachsamkeit und Bewusstsein
Nicht nur ein Künstler der Haare, sondern auch der Bilder und des Lebens. So schreibt Waldemar Neufeld: „Wie man die Zeit zum Stillstand bringt in einer Zeit, in der Wachsamkeit und Bewusstsein noch nie so wichtig waren wie jetzt, und wie ich meine Geschichte als erwachter Geist für meine Kinder neu schrieb.“ Da ahnt man so manche spannende Wendepunkte im Leben und im Bewusstsein…

Bettina Kastrup, 53, Heilpraktikerin, Physiotherapeutin, Fastenleiterin, Praxis in Bietigheim-Bissingen

Et kütt, wie et kütt! – oder: Der Weg entsteht beim Gehen
Das Leben ist bunt und bietet jede Menge Möglichkeiten und Überraschungen. Meine Versuche, die Herausforderungen des Lebens umzusetzen, führten mich durch Zeiten als Tochter, Freundin, Alleinerziehende, Ehefrau und Familienmensch, Angestellte und Selbstständige immer wieder an verschiedene Orte. Immer im Gepäck: Vertrauen ins Leben, Humor, Lebendigkeit und Zuversicht.

Erwin Siegel, 58, arbeitet in der Druckerei der therapeutischen Werkstatt auf der Karlshöhe und ist ehrenamtlich aktiv z.B. im Stadtseniorenrat oder als Mitsprecher beim VfB Stuttgart für Menschen mit Handicap, Ludwigsburg

„Es kommt immer anders, als man denkt…“
… das trifft für mich voll zu: geprägt von einer schwierigen Kindheit, dann einer harten ärztlichen Diagnose und dem Kampf mit dem Alkohol; vom Kinderheim auf der schwäbischen Alb, bis zur Ankunft auf der Karlshöhe, die im Grunde „meine Rettung“ gewesen ist. Ich sehe mich als ein Kämpfer, der dem Schicksal die Stirn bietet und immer wieder noch Licht am Ende des Tunnels sieht.

Susanne Goldhammer, 48, Pädagogin, selbständig als Coach und tätig in der Kleintierklinik in Ludwigsburg-Ossweil als Organisationsentwicklerin, Ludwigsburg

„Vom Lebensmut, der nicht aufgibt
„Das wird ein anstrengendes Jahr…“ – Zwei kleine Kinder, eine schockierende Diagnose und dann in der Maschinerie der Medizin. Wie soll das gehen? Es ging. Wie? – Das möchte bei der „Night of Life“ skizzieren und anderen Menschen in ähnlichen Situationen damit Mut machen.

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